Spielplätze ziehen Kinder magisch an. Doch nicht jedes Spielareal ist gleichermassen beliebt oder gleich gut geeignet für die Kleinen. Was macht einen guten Spielplatz aus? Was muss er enthalten? Wie soll er aufgebaut sein?
Der ideale Spielplatz aus Sicht der Kinder
Kinder wollen sich bewegen, Neues ausprobieren und kreativ sein. Sie müssen ihre Grenzen kennenlernen und gleichzeitig Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Fantasie entwickeln. Diese Bedürfnisse soll ein guter Spielplatz erfüllen. Oft sind kleine Bäume, Baumstümpfe, Äste, Steine, Tannzapfen, Sand oder Wasser viel interessanter als die eigentlichen Spielgeräte. Das Areal muss Platz zum Austoben und Anregungen für die unterschiedlichsten Spiele bieten. Bunte Farben und Klettermöglichkeiten locken die Kleinen an. Zudem ist das beste Spielgebiet langweilig, wenn sich dort keine anderen Kinder tummeln. Fragen wir unsere Sprösslinge nach ihren Lieblingsgeräten, nennen die meisten als erstes Rutschbahn oder Schaukel und nur sehr wenige Wippe und Karussell. Die Erklärung ist einfach: Es gibt viele Wege, eine Rutsche zu erklimmen und wieder herunterzukommen. Gemütlich schaukeln lässt sich lange. Die Bewegung beruhigt und auch hier gibt es Varianten. Das Rundherum des Karussells hingegen führt schneller zum Überdruss. Auch die „Gigampfi“ bietet weniger Möglichkeiten und verlangt ausserdem nach zwei etwa gleich schweren Kindern.


Wasser zieht Kinder magisch an – und kann manchmal spannender sein als jedes andere Spielgerät.
Die etwas andere Sichtweise der Eltern
Für Eltern steht die Sicherheit ihrer Nachkommen an erster Stelle. Sie wollen einen Spielplatz, auf dem sie ihre Kleinen gut im Auge behalten können. Hügel oder Gebäude, die den halben Platz verdecken, schätzen sie weniger. Das Gebiet muss durch Zäune gut gesichert und der Eingang verschliessbar sein. Die Spielgeräte sollen aus starken, unzerstörbaren Materialien bestehen. Idealerweise liegen am Boden weiche Matten, damit die Kleinen sich beim Fallen nicht wehtun. Bänke an zentralen Orten sind ein Muss und Toiletten sehr erwünscht. Aus Sicht von Experten sind Sicherheitsmassnahmen zwar wichtig, sollten jedoch nicht übertrieben werden. Kinder müssen selbst lernen, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen und zu trainieren. Blaue Flecken und Beulen gehören dazu. Ist der Boden zum Beispiel zu weich, üben die Kinder das richtige Landen und Abfedern nicht. Vielleicht spielen die Eltern einfach mal mit, um selbst zu erfahren, wie gefährlich beziehungsweise ungefährlich gewisse Situationen tatsächlich sind.
Kriterien für eine Spielplatzbewertung
Natürlich bevorzugt nicht jedes Kind dasselbe Spielareal und nicht für alle Eltern sind die gleichen Dinge von Bedeutung. Trotzdem brauchen Geräteentwickler und Spielflächenplaner Kriterien, um einen geeigneten Spielplatz zu gestalten. Auch bei ihnen steht die Sicherheit ganz oben. Die Geräte und Böden sollen den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen und aus hochwertigen Materialien bestehen (siehe auch unser Blogartikel "Wie sicher sind Schweizer Spielplätze?"). Die Spielfläche muss verkehrssicher sein und bepflanzt werden darf nur mit ungiftigen Pflanzen. Die Spielgeräte sollen die Wünsche verschiedener Altersklassen berücksichtigen und die Entwicklung von geistigen, körperlichen und sozialen Kompetenzen unterstützen. Je mehr Aufforderungscharakter ein Gerät hat und je mehr Spielmöglichkeiten es bietet, desto besser. Wichtig ist auch die Lage des Spielplatzes. Idealerweise ist er gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, weist genügend Parkplätze auf und ist mit dem Kinderwagen begehbar. Bänke, Tische und Grillplätze geben der Spielfläche eine gewisse Gemütlichkeit und machen das Spielerlebnis der Kinder zu einem spannenden Familienausflug. Sanitäre Anlagen mit Wasserzugang, Toiletten und Wickelraum steigern den Komfort für alle.
Welchen Spielplatz probieren wir heute aus?
Welcher Spielplatz besucht wird, liegt schlussendlich bei den Eltern. Doch können sie ihre Kinder mitentscheiden lassen und nachfragen, weshalb diese ein bestimmtes Areal bevorzugen. Vielleicht macht sich die ganze Familie einen Sport daraus, verschiedene Plätze zu besuchen, miteinander zu vergleichen und gemeinsam ihre jeweiligen Vorzüge aufzuspüren. Bekanntermassen macht Abwechslung ja das Leben reich. Auf www.spielplatz-portal.ch findet sich bereits eine grosse Sammlung an Spielplätzen in der Schweiz. Hier darf sich die ganze Familie inspirieren lassen. Und wer Lust hat, kann zudem seine Lieblingsplätze selbst eintragen. So können weitere Kinder von den gemachten Erfahrungen profitieren.